Loher Straße lebenswert

Temporäre Umgestaltung der Loher Straße und Aktionstag 14.09.24

Am 14.9.24 hat das Bündnis Mobiles Wuppertal mit dem Aktionstag #loherstrasse_lebenswert eine andere Gestaltung der Loher Straße erlebbar gemacht.

Damit sind wir den vorab geäußerten Wünschen der Menschen vor Ort gefolgt: Breite Gehwege gesäumt von Bäumen luden zum Flanieren und sich treffen ein. Der Straßenraum wurde durch die Markierung von Radwegen gerecht aufgeteilt. Dadurch wurde sichtbar wie entspannt und sicher es sich auf der sonst lauten Loher Straße radeln lässt. Dies wurde von den Anwesenden Kindern und Erwachsenen dankbar angenommen. Besonders die Fahrten mit der Fahrradrikscha des Nachbarschaftsheims begeisterten.

An einer mobilen Fahrradwerkstatt konnten die eigenen Drahtesel bei Bedarf wieder flott gemacht werden. Kinder nutzen den neu gewonnen Platz zum Spielen, Malen und toben.

An einem Wunschbaum konnten Wünsche für eine neue Gestaltung gehängt werden. Davon wurde rege Gebrauch gemacht. Häufig geäußerte Wüsche waren: Breitere Gehwege, ein Radweg, aber auch Sitzmöglichkeiten und Straßengrün. Es gab auch exotischere Wünsche wie eine Kletterwand oder eine Blumenwiese.

Eine Gruppe von Trommler:innen aus der Rhythmusschule yencago sorgte zusätzlich für mächtig Stimmung. Abrundet wurde das Programm an diesem Tag von Informationen zu Städten, die den Wandel zu einer menschengerechten Gestaltung bereits vollzogen haben sowie Infos von ADFC und Fuss e.V.

Damit war der Aktionstag ein gelungener Höhepunkt der dreimonatigen Umgestaltung der Loher Straße in einen lebenswerteren Stadtraum.

Gefördert wurde diese Maßnahme durch Gelder aus dem Projekt „Innenbandstadt“ der Stadt Wuppertal und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Darüber hinaus haben erst die Spenden der Wuppertaler Stadtsparkasse, der Gustav Putsch KG und der Firma Leonhards die Umsetzung ermöglicht. Hierfür bedanken wir uns sehr herzlich. Ebenso für die Begleitung und Unterstützung durch den Unterbarmer Bürgerverein.

Zum Hintergrund:

Die Loher Straße ist ein wichtiger Knotenpunkt für den Rad- und Fußverkehr in unserer Stadt. Hier kreuzen sich der Talachsenradweg sowie die Zubringer zur Nordbahntrasse.
Das kinderreiche Umfeld zusammen mit dem Spielplatz und großen Institutionen wie der Gesamtschule Barmen und der Junior Uni bedingen einen erheblichen Fußverkehr gerade auch von Kindern und Jugendlichen. Die aktuelle Gestaltung der Straße trägt diesem in keiner Weise Rechnung.

Die Einrichtung einer Tempo 30 Strecke sowie oberirdischer Querungsmöglichkeiten haben bereits zu einer merklichen Verbesserung von Sicherheit und verminderter Beeinträchtigung durch Lärm geführt. Die aktuelle Sanierung der Loher Brücke mit der damit einhergehenden Straßensperrung für den Durchgangsverkehr bietet die einmalige Chance, diesen wichtigen Knotenpunkt und die Verbindung zwischen den Zentren von Barmen und Elberfeld mit neuen Augen zu sehen.

Wir vom Bündnis Mobiles Wuppertal haben in zwei Vor-Ort- und einer Online-Umfrage Menschen befragt, was ihnen auf der Loher Straße wichtig ist und was sie sich wünschen. In der Vor-Ort-Umfrage hatten für die Befragten die Belange von Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, mit weit über 90 % die höchste Priorität. Räume für die Benutzung des Fahrrads wurden ebenfalls von weit über 90 % der Befragten priorisiert. Als drittes wurden Aufenthaltsqualität und Straßengrün von knapp 90 % der Befragten als extrem wichtig, bis eher wichtig erachtet. In der Online-Umfrage wünschten sich 95 % der Befragten weniger Verkehrslärm und 100 % mehr Bäume in der Straße. Barrierefreie und breitere Gehwege waren für 95 % der Befragten extrem wichtig bis wichtig. Weniger Kfz-Parkplätze wünschten sich etwa 85 % der Befragten. Eigene Fahrspuren für Fahrräder waren für 95 % wichtig bis extrem wichtig.

Diesen Wünschen haben wir Rechnung getragen und in den Monaten der baustellenbedingten Straßensperrung eine temporäre Umgestaltung der Straße durchgeführt. Hierfür wurden die Gehwege verbreitert und mobile Straßenbäume aufgestellt.