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Zum „TomTom Traffic Index“: Wuppertals Pole Position bei der Pkw-Reisezeit

Für das Bündnis „Mobiles Wuppertal“ ist das Ergebnis des „TomTom Traffic“ Indexes und die „Pole Position“ Wuppertals bei der Pkw-Reisezeit keine Überraschung, vor allem aber kein Grund zur Zufriedenheit.

Die Stadt hat in der Vergangenheit bis heute unter Einsatz erheblicher Mittel  den Pkw-Verkehr zu Lasten aller anderer Verkehrsarten beschleunigt.
Das Ergebnis:  Fußgänger/innen werden z.B. für die Überquerung des Robert-Daum-Platzes mit seinen  zahlreichen nicht koordinierten Lichtsignalanlagen zu langen Umwegen und Wartezeiten auf schmalen Verkehrsinseln genötigt.  Der Ausbau von Fahrradinfrastruktur kommt nur äußerst schleppend voran.
Besonders zu leiden hat aber der  Busverkehr: Die Reisegeschwindigkeit nahm immer mehr ab. Auf der wichtigen Achse Elberfeld-Cronenberg verlängerte sich die Bus-Fahrzeit um beinahe 10 Minuten. Durch ständige Kürzungen beim Angebot verlor der ÖPNV zudem  jährlich 15 Mio. Fahrgäste gegenüber dem Fahrgastaufkommen von vor etwa 10 Jahren.  Der Anteil am Gesamtverkehr sank von 26 % auf nur noch 12 % der Pkw-Anteil von 58% bedeutet dagegen einen zweifelhaften Spitzenwert im bundesweiten Städtevergleich

Wir sind der Auffassung dass, auch eine Beschleunigung des Busverkehrs zur Sicherung der Mobilität aller Wuppertalerinnen und Wuppertaler  möglich und zeitnah umzusetzen ist.

Daher fordern wir nunmehr nachdrückliche Beschleunigungsmaßnahmen für den Busverkehr ein:
    1. Wiederherstellung des beim Umbau Döppersberg beseitigten Busspurennetzes bei Zu- und Abfahrt zum Busbahnhof.
    2. Umgehende Wieder – Inbetriebnahme der vorhandenen Ampelvorrangschaltung für den Busverkehr und deren wirksamer Einsatz bis zur Inbetriebnahme eines Nachfolgesystems.
    3. Ordnung des Parkens entlang der Busstrecken, so dass Busse verzögerungsfrei verkehren können, ohne sich im Begegnungsverkehr festzufahren, ggfs. Einbahnverkehr.

Sowie des Weiteren:
    4. Zeitnahe Umsetzung unserer übrigen 50 kostenneutralen bzw. preisgünstigen Beschleunigungsmaßnahmen, die bislang mit wenig stichhaltiger Begründung abgelehnt wurden.
    5. Beschleunigter Ausbau barrierefreier Haltestellen, insbesondere Umbau der alten Busbuchten zu Fahrbahnrandhaltestellen,  außer vor LSA und an Haltestellen mit Fahrzeitpuffern.
    6. In der Zwischenzeit: Verzicht auf das Einfahren in Busbuchten, insbesondere bei Verspätungen.
    7. Wiedereinrichtung der früheren CE-Linien 62, Eckbusch und 61, Oberbergische Straße ggfs. mit Beschränkung auf die HVZ.
    8. Qualifiziertes Bedienungskonzept für den Fall des Ausbaus der L419. Der Busverkehr darf hier keine weiteren Reisezeitverluste erleiden.
    9. Optimierung der Fahrstrecken durch Änderung der Vorfahrten zugunsten des Busverkehrs.
    10. Aufhebung der zeitaufwendigen Umwegfahrten zwischen Bf. Barmen und Alter Markt und Einrichtung von Busspuren
    11. Ausbau des elektronischen Ticketings, so dass die Fahrer/innen Tickets künftig  weder verkaufen noch kontrollieren müssen.


Wenn schon durch das „Szenario 0“ des Nahverkehrsplans das stark reduzierte Angebot weiterhin festgeschrieben werden soll, so muss dieses Angebot zumindest bei Verlässlichkeit und Reisezeit eine deutliche Qualitätsverbesserung erfahren, so dass Fahrgäste gehalten und evtl. auch dazu gewonnen werden können. Wir sehen, dass die Verkehrslage in der Stadt offenbar bei weitem nicht so angespannt ist, als dass eine deutliche Beschleunigung des Busverkehrs zu Einbußen bei der Verkehrsqualität des Pkw-Verkehrs führen würde.