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Mobiles Wuppertal, VCD und Pro Bahn fordern Alternativen zur erneuten Bahnsperrung im Sommer

Brief an die Wuppertaler Bundestagsabgeordneten


Sehr geehrte Damen und Herren,


erneut plant die Deutsche Bahn Wuppertal in den kommenden Sommerferien weitestgehend vom Schienennetz abzukoppeln.
Auf Grund von Bauarbeiten sollen die Verbindung nach Düsseldorf und alle Zwischenhalte nicht mehr durch den Schienenverkehr bedient werden.
Es ist seitens DB Netz leider mittlerweile üblich geworden, sich selbst komfortable Bau- und Sperrzeiten zu genehmigen. Dieses Teilunternehmen unterliegt keiner Erfolgskontrolle.

Pro Bahn, VCD und das Bündnis Mobiles Wuppertal kritisieren dieses Vorgehen auf dem Rücken der Fahrgäste.
Zwischen Wuppertal und Düsseldorf gibt es einige tausende Pendlerbewegungen täglich, was die Bedeutung dieser Verbindung unterstreicht.
Viele Wuppertaler:innen sind auf eine verlässliche und funktionierende Bahnverbindung angewiesen. Bereits bei der ebenfalls sechswöchigen Sperrung 2017 mussten dies viele Betroffene leidvoll erfahren. Auch wenn es dieses mal zu einer besseren Ausgestaltung des Schienenersatzverkehrs kommen sollte, lässt dies Menschen mit Behinderungen mangels Barrierefreiheit im Busverkehr, sowie Menschen mit Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrädern (Stichwort Intermodalität) zurück.

Natürlich sollen Bauarbeiten zur Verbesserung des Schienenverkehrs durchgeführt werden. Dass dies nicht ohne Einschränkungen möglich sein wird, ist jedem klar. Aber eine vollständige Einstellung des Schienenverkehrs ist aus unserer Sicht völlig übertrieben und unnötig. Dies belastet die Büger:innen unangemessen und einseitig. Im Vordergrund steht offensichtlich die Sicherung der Betreiberentgelte und nicht die Fahrgäste.
Der temporäre und auch langfristige Umstieg auf den motorisierten Individualverkehr wäre erneut die Folge und damit eine verstärkte Belastung des Straßennetzes.Dies steht der positiven Entwicklung der Verkehrswende entgegen.

Alternativ schlagen wir vor:
- Es sollte möglich sein, zumindest mit einem vereinfachten Betrieb wenigstens bis Erkrath zu fahren.
- SEV Busse könnten vorzeitig an leistungsfähigen Straßenbahnknoten in Düsseldorf, z.B.Werstener Dorfstraße oder Gerresheim KH / Staufenplatz enden, dafür aber die Reststrecke häufiger befahren.
- Es sollten Langstrecken SEV-Busse für die Regionalexpressverbindungen eingesetzt werden, die auch nur die entsprechenden Haltepunkte anfahren.

Pro Bahn, VCD und Mobiles Wuppertal bitten Sie, an Bundesverkehrsminister Wissing als Vertreter des Eigentümers der Bahn heranzutreten und auf eine Korrektur dieser Pläne hinzuwirken. Eine sechswöchige Sperrung der A46 würde niemand ernsthaft vorschlagen und den Minister sicher umgehend auf den Plan rufen.

Die Bürger:innen als letztendliche Eigentümer:innen der Bahn haben eine zuverlässige und alltagstaugliche Bahn verdient, auch zu Zeiten von Aus- und Umbau.