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Parkpromenade Barmen

Die Wuppertaler Ortsgruppe des FUSS e.V. hat sich mit einem spannenden Projekt an dem durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW ausgelobten Landeswettbewerb mit dem Arbeitstitel „Zukunft Stadtraum – die besten Ideen für lebendige und natürliche Stadt- und Straßenräume“ beteiligt. Laut Ausschreibung wurden bis zum 13. April 2021 Ideen gesucht, in denen öffentliche Räume und Straßen geschaffen werden, in denen sich die Bürgerinnen und Bürger sicher begegnen und von mehr Stadtnatur profitieren können.“

Der Sprecher der Wuppertaler Ortsgruppe des Fußverkehrs-Vereins FUSS e.V. Thorsten Niebuhr hat die Ortsgruppe bereits im Dezember 2020 zu dem Wettbewerb angemeldet. Eine Idee war bald entwickelt: die „Parkpromenade Barmen“ -  ein Fußweg mitten durch die Barmer Innenstadt, der die beiden Parkanlagen Nordpark und Barmer Anlagen fußläufig durch eine Promenade erschließen soll. Während es in den letzten Monaten in der öffentlichen Diskussion vor allem darum ging, ob Parks für Autofahrer gut genug erreichbar sind, wird mit der Parkpromenade deutlich, dass sie über dutzende Zugänge fußläufig erreicht werden können. Woran es fehlt, sind fußverkehrsfreundliche Wege, die die Innenstadt sowie die Wohnquartiere mit den Parks verbinden. Diese sollen durch Markierung eines nutzerfreundlichen Fußverkehrsleitsystems und einladender Gestaltung auf vorhandenen Routen verbunden werden. Die Akzentuierung sorgfältig ausgewählter Orte mit parktypischen Gestaltungselementen dient gleichzeitig der Klimaanpassung. Auch die für Wuppertal charakteristischen Treppenanlagen sollen mittels Verschattung und freien Zugängen Teil der geplanten Wegführung sein. Am Weg liegende historische Barmer Wohnviertel wie z.B. der denkmalgeschützte Hof Klingelholl oder auch der Wohnhof Münzstraße können neu entdeckt werden.

Die Eingänge der beiden Parkanlagen liegen lediglich 2 km auseinander, ein Fußweg, der innerhalb einer halben Stunde zurückgelegt werden kann. Der Anwohner des Nordparks Torsten Otto: „Als leidenschaftlicher Fußgänger und Wanderer bin ich begeistert von diesem Projekt. Statt 100 neuer Parkplätze am Nordpark ist ein solcher Promenadenweg das richtige Modell für eine zukunftsweisende Verkehrsanbindung des Nordparks über die Barmer Innenstadt bis zum Toelleturm.“

Auch Michael Felstau vom Förderverein historische Parkanlagen Wuppertal, der an dem Projekt aktiv beteiligt ist, sieht darüber hinaus das Potential des Konzeptes der Parkpromenade für ganz Wuppertal: Die historischen Parkanlagen auf den Nord und Südhöhen über die Talachse über Fußwege zu verbinden und den Weg selbst schon zum Erlebnis zu machen, wertet auch die Wohn-Quartiere entlang der Parkpromenade auf.

In Zusammenarbeit mit Dieter Hofmann von der Initiative „Mobiles Wuppertal“, die sich für eine gemeinwohlorientierte Mobilität in Wuppertal einsetzt, und dem ehemaligen Fußverkehrsbeauftragten der Stadt Wuppertal Rainer Widmann, konnte dieser Wettbewerbsbeitrag mit Hilfe der Grafikerin Yvonne Grabowski (Grafikwerkstatt Wuppertal), dem Illustrator Dalibor Relic und dem Filmemacher Kai Fobbe erarbeitet und pünktlich eingereicht werden.

Insgesamt wurden 42 Projekte für den NRW - Landeswettbewerb bei dem betreuenden Düsseldorfer Planungsbüro IRS eingereicht, 10 Beiträge davon durch Bürgerinitiativen und davon einer aus Wuppertal.

Nun heißt es abwarten: Anfang Juni tagt die Jury, und am 22. Juni wird die Entscheidung bekanntgegeben, ob Wuppertal mit seinem Beitrag in die zweite Runde einzieht.

Beim derzeit laufenden "Bürgerbudget" konnten die Wuppertaler in den letzten Wochen bereits über die Parkpromenade abstimmten. Aufgrund der vielen Unterstützerstimmen, hat sich der Vorschlag für die nächste Runde, den Gemeinwohlcheck, qualifiziert.