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Erneut stehen Kürzungen im Linienverkehr der Wuppertaler Stadtwerke an.

Wir fordern eine neue Finanzierungsstuktur für den öffentlichen Nahverkehr

Foto: Thorsten Osenbrück

Erneut stehen Kürzungen im Linienverkehr der Wuppertaler Stadtwerke an.

Die Stadtverwaltung informiert im Ausschuss für Verkehr am 27.04.21 über die geplanten Änderungen:

So verkehrt die Linie 644 ab August auf ihrem Linienweg zum Hatzfeld über den Rott. So kann tagsüber die Linie 614 eingespart werden. Die Linien 629 und 639 werden auf ein Anrufsammeltaxi umgestellt was de facto einer Streichung der Linien entspricht. Allein auf diesen drei Linien verschlechtert sich Nahverkehrs Anbindung für 960 Fahrgäste täglich nach den angegebenen Schätzungen. Für den Rott ergibt sich eine neue, ergänzende Linienführung.

Demgegenüber steht das Bekenntnis daß „ein attraktiver ÖPNV […] unverzichtbar [ist um] Fortschritte auf dem Weg zu einer Verkehrswende und damit auch zur Erreichung der Klimaschutzziele machen zu können.“ Auch Erwähnung findet der ÖPNV als Aufgabe für die Daseinsvorsorge und gesellschaftliche Teilhabe. Doch der notwendige Ausbau der des ÖPNV Angebotes ist von den Kommunen nicht mehr zu finanzieren.

Bund und Land werden in der Pflicht gesehen eine grundlegende Neuordnung der Finanzierungsstruktur zu gewährleisten. Soweit der Bericht.

Die Bürgerticket Initiative hat einen substantiellenVorschlag unterbreitet für eine solidarische Finanzierung. Alternativ wäre eine Steuerfinanzierung zu fordern.

Allein durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen ließe sich der Nahverkehr in ganz Deutschland - wenn gewünscht auch kostenlos - finanzieren.

Die Vergünstigungen für Diesel machen 7,5 Milliarden jährlich aus, die Entfernungspauschale 5,1 Milliarden, Steuervorteile für Dienstwagen 3,1 Milliarde und die Förderung von Biokraftstoffen erneut eine Milliarde. Nach Berechnung des Umweltbundesamt subventionierte alleine der Bund die individuelle motorisierte Mobilität mit 16,7 Milliarden Euro jährlich. Hier sind noch nicht enthalten die Zahlungen für Bau und Unterhalt der Infrastruktur.

Wir fordern die Wuppertaler Bundestagsabgeordneten auf, sich auch im Sinne ihrer Heimatstadt auf Bundesebene für eine neue Finanzierung des Nahverkehrs in Deutschland stark zu machen. Weg von einer Subventionierung von Privilegien hin zu einer gemeinwohlorientierten, sozialen Finanzierung für Alle.