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Kinder auf die Straßen!

Kindermobilität, ist eine Vokabel, die es sicher erst seit ein paar Jahrzehnten gibt. Denn, dass sich Kinder bewegen, war vorher nie ein Problem. Ganz im Gegenteil, Kindern wurden selbstverständlich sogar weite Wege zugemutet. Das mit der großen Bedeutung und „Vorfahrt“ die der Einzug des PKWs in unsere Gesellschaft mit sich brachte, ausgerechnet für die Kinder nachteilige Veränderungen nach sich zog, wurde als schicksalsgegeben hingenommen, denn „PKWs und LKWs gehören auf die Straße, entweder fahrend oder ruhend“ von daher müssen Kinder lernen selbst für ihren Schutz zu sorgen. Das dabei mal das eine oder andere Kind zu Schaden kommt, ist zwar bedauerlich, aber die Schuld liegt dann bei dem einzelnen PKW-Fahrer, oder auch bei den Kindern oder bei den Eltern. Hätten halt alle besser aufpassen sollen. Also bleiben Kinder zuhause, draußen im Straßenverkehr gehen sie an der Hand und auf den Spielflächen stehen sie immer unter Beobachtung von Erwachsenen. Warum diese ständige Aufsicht, der Mangel an Bewegung und die Führung von Erwachsenen nicht gut ist spricht für sich, denn die Fähigkeit, sich eigenständig fortzubewegen, sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln, spielt eine wesentliche Rolle in der kindlichen Entwicklung.

Die Fähigkeit, sich eigenständig fortzubewegen, verleiht Kindern ein Gefühl der Autonomie und Unabhängigkeit. Sie können ihre Umgebung erkunden und neue Erfahrungen sammeln, ohne auf die Hilfe von Erwachsenen angewiesen zu sein. Durch das eigenständige Bewegen in der Gemeinschaft lernen Kinder wichtige soziale Fähigkeiten wie Teamwork, Rücksichtnahme und Verantwortung. Sie interagieren mit anderen Kindern und Erwachsenen und entwickeln soziale Kompetenzen, die für ihr weiteres Leben von großer Bedeutung sind. Aktive Fortbewegungsmittel wie Fahrradfahren oder zu Fuß gehen tragen zur körperlichen Gesundheit und Fitness von Kindern bei. Regelmäßige Bewegung fördert nicht nur die körperliche Entwicklung, sondern auch die Konzentration und das Wohlbefinden. Kinder, die zu Fuß gehen, Fahrrad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen, entwickeln ein Bewusstsein für Umweltfragen und Nachhaltigkeit. Sie lernen, Ressourcen zu schonen und ihre Umwelt zu schützen.

Wir müssen als Gesellschaft Kindern die Möglichkeit geben, sich aus der Wohnung bewegen zu können ohne, dass sie sich in Gefahr begeben. Dazu gehört die passende Infrastruktur indem das Leben und die Gesundheit von Kindern eine hohe Priorität genießt. Konsequent hieße das, dass Städte und Gemeinden nur in den Straßen und Plätzen Verkehr zulassen dürfte, in denen keine Kinder unterwegs sind. Es reicht halt nicht nur für sichere Fuß- und Radwege zu sorgen, da jeglicher Verkehr für Kinder die zu Fuß unterwegs sind oder mit dem Fahrrad fahren eine potenzielle Gefahr darstellt. Auch kann es nicht sein, dass wir den Kindern eine Verantwortung aufbürden, die sie selber noch gar nicht tragen können. Auch ist es nicht richtig den Eltern einen Vorwurf zu machen, wenn sie sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder machen und sie lieber mit dem Auto zu transportieren, anstatt sie zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren zu lassen. Da die Eltern das Risiko realistisch als sehr einschätzen, können sie ihre Kinder nicht dem Verkehr aussetzen und müssen ihnen unabsichtlich die Möglichkeit nehmen, ihre Mobilität eigenständig zu entwickeln.

Das ist die Aufgabe unserer Gesellschaft die Sorge um die Kinder auf eine hohe Stufe zu stellen. Dazu gehört die Kindermobilität als einen wichtigen Aspekt in der kindlichen Entwicklung zu sehen, der weitreichende Auswirkungen auf die körperliche, soziale und emotionale Entwicklung von Kindern hat. Es liegt an uns allen, die Bedingungen zu schaffen, die es Kindern ermöglichen, sich sicher und eigenständig in ihrer Umgebung zu bewegen.